Die Zahl der nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge aus den Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien verharrt seit März auf vergleichsweise geringem Niveau. Das geht aus Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervor.
Demnach wurden im sogenannten Easy-System im Januar noch 3356 Flüchtlingsfälle aus diesen drei Staaten registriert, im Februar waren es noch 599. Seit März stieg die Zahl jedoch nicht mehr über die Marke von 500, mit einem Tiefstand im Juni von 276.
Insgesamt kamen laut Easy-Zahlen in diesem Jahr bis einschließlich Oktober 7110 Menschen aus den Maghreb-Staaten nach Deutschland. Marokkaner hatten mit 3446 Fällen den größten Anteil, gefolgt von Algeriern (3046). Die Zahlen für November liegen nach Angaben des Bamf derzeit noch nicht vor. Allerdings kann es bei den vorgelegten Daten zu Doppelungen kommen. Im Easy-System sind nur anonymisierte Daten sowie das Herkunftsland gespeichert.
Sachsen: Innenminister Ulbig legt Zahlen offen – 46 Prozent Migranten aus Maghreb-Staaten sind kriminell
Insgesamt begingen Zuwanderer im Zeitraum von Januar bis September 2016 7579 aufgeklärte Straftaten. Doch fielen Syrer, Afghanen und Iraker dabei statistisch kaum ins Gewicht. Die meisten Straftaten wurden von nordafrikanischen Staatsbürgern begangen.
Polizei DortmundViele Festnahmen und Haftbefehle: Positive Bilanz für die EK "Maghreb" und die EK "Tasche"
Ein Minus von 21 Prozent bei Taschendiebstählen (Januar bis November 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Minus 24 Prozent im Bereich Straßenraub. Beides sind Zahlen, die den Dortmunder Polizeipräsidenten Gregor Lange vorsichtig positiv stimmen. Sie lassen aber vor allem eines zu: einen zufriedenen Blick auf die Maßnahmen, die die Behörde zur Bekämpfung dieser Delikte getroffen hat. Dazu gehört auch die unermüdliche Arbeit in Ermittlungskommissionen (EK). In Dortmund sind es zwei, die sich mit dem Thema Taschendiebstahl beschäftigen: die EK "Tasche", die bereits seit 2014 tätig ist, und die EK "Maghreb", deren Beamtinnen und Beamte nun auf gut über ein Jahr Arbeit zurückschauen. Für sie geraten auch immer wieder Raubstraftäter ins Visier.
Maghreb-Viertel in Düsseldorf: Was aus dem Projekt "Casablanca" wird
Zu Beginn des Jahres stand das marokkanische Viertel in Düsseldorf-Oberbilk im Fokus der Aufmerksamkeit, auch wegen einer Analyse, die Täter und Zusammenhänge auflistete. Nun läuft das Projekt aus - die Arbeit soll auf anderen Wegen weitergehen.
Die Zahl klang für alle Beteiligten beeindruckend: 2244 Straftäter mit nordafrikanischen Wurzeln und 4392 Straftaten (mehr als die Hälfte davon Taschendiebstähle) listete ein Bericht der Düsseldorfer Polizei Anfang dieses Jahres auf. Die Männer wohnten als angeblich asylsuchend in Flüchtlingsheimen in ganz Deutschland und trafen sich im Maghreb-Viertel in Oberbilk. Die Zahl war Ergebnis einer Analyse, für die die Polizei mehr als ein Jahr lang Diebstahlsdelikte (insbesondere Antanzen in der Altstadt) und andere Straftaten auf Zusammenhänge mit dem Maghreb-Viertel untersucht hatte. Das Analyse-Projekt trug den Namen "Casablanca" und läuft nun aus. Die Polizei will die daraus erwachsenen Aufgaben an verschiedenen anderen Stellen weiterverfolgen. Ein Überblick über die Instrumente:
Ermittlungskommission Mitte Oktober hat die Polizei eine besondere Gruppe nur für Taschendiebe aufgestellt. Der Vorteil einer solchen Ermittlungskommission: Die ihr zugeteilten Beamten können nicht für andere Aufgaben herangezogen werden, so dass gewährleistet ist, dass sich immer eine schlagkräftige Einheit um das Thema kümmert. Zu den Aufgaben der Kommission gehört auch eine Datenanalyse, wie es sie vorher im "Projekt Casablanca" gab. Die Spezialisten für Taschendiebstahl sollen verdächtige Gruppen und Treffpunkte sowie Profis und Intensivtäter identifizieren.